Nach der langen Wettbewerbspause im deutschen Rollsport, wird auch hier langsam wieder der Betrieb aufgenommen. So fanden kürzlich unter strengen Corona-Auflagen wie einer PCR-Testpflicht für alle Teilnehmenden und Trainer*innen sowie einem eingeschränkten Zugang für Zuschauer*innen die Deutschen Meisterschaften im Pflichtlaufen statt. Als Austragungsort wurde dafür Bremerhaven gewählt, da der Heimatverein über eine überdachte Freifläche verfügt. Einerseits erleichterte dies zwar die Planung im Rahmen der Corona-Beschränkungen, andererseits stellte es die Rollkunstläufer*innen zeitgleich vor die Herausforderung, mit Wind und Wetter umgehen zu müssen. Auch die vier vom Landesverband Niedersachsen nominierten Läuferinnen aus Einbeck, die normalerweise in der Sporthalle am Hubeweg trainieren, hatten mit diesen Bedingungen zu kämpfen. Hinzu kam, dass die Vorbereitung auf die Meisterschaft durch krankheitsbedingte Ausfälle nicht ganz optimal verlaufen konnte und die vier Sportlerinnen sowohl häufig in Eigenarbeit ihre Pflichtfiguren üben als auch in Bremerhaven durch eine Trainerin eines anderen Vereins betreut werden mussten.
Als Jüngste war es für Helena Fialka der erste Start bei den Schüler C Mädchen. Ihr bereiteten die Bodengegebenheiten auf der Außenbahn einige Probleme, die sich vor allem im Schlingenelement zeigten. In den beiden übrigen Bögen konnte sie ihre Leistung aus dem Training abrufen. Sie beendete den Wettbewerb auf Rang elf.
Auch Charlotte Thölke feierte ihre Premiere in dieser Disziplin bei einer Deutschen Meisterschaft. Sie hatte in den vergangenen Monaten, in denen das Training durch Corona deutlich eingeschränkter war, viel Fleißarbeit in das Pflichtlaufen investiert und war aufgrund ihrer deutlichen Leistungssteigerung nominiert worden. Neben ihr vertrat auch Emma Drews, die als noch junge Läuferin bereits einige Erfahrungen auf deutschlandweiten Vergleichswettbewerben vorweisen kann, bei den Schüler A Mädchen den RSV Einbeck. Beiden hing die schwierige Vorbereitungszeit noch etwas nach, sodass sie nicht ihr volles Potential ausschöpfen konnten. Dennoch fanden sie nach der langen Pause wieder gut in die Wettbewerbsatmosphäre und präsentierten sich ordentlich. Emma erreichte Rang neun und Charlotte Rang elf.
Für Julie Kretzschmar bei den Jugend Damen war der Wettbewerb eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit anfänglicher Aufregung zeigte sie den ersten Bogen zufriedenstellend. Im zweiten Bogen hatte sie etwas zu kämpfen und musste einen Ausstieg hinnehmen. Es folgte die für Julie sehr unliebsame Schlinge, die sie trotz großem Respekt gut meisterte. Nach den drei vorherigen, in der Leistung völlig unterschiedlichen Pflichtfiguren, schloss Julie den Wettbewerb mit einem guten vierten Bogen ab. Mit dem fünften Platz als beste Läuferin aus Niedersachsen reiste sie aus Bremerhaven ab.
Für alle Einbeckerinnen war es der erste Schritt in Richtung eines normalen Wettbewerbsbetriebs, aus dem sie viele Erfahrungswerte für die zukünftige Trainingsarbeit mitnehmen konnten.